Die Kerb ist vorbei – und war für alle beteiligten Vereine ein voller Erfolg !
An insgesamt 4 Tagen wurde den Besuchern eine vielfältige Veranstaltung geboten – den Anfang machte das traditionelle „Kerbantrinken“ im Feuerwehrhaus am Freitag Abend.
Am Samstag ging es dann weiter mit gemütlichen Beisammensein bei Essen & Trinken auf dem Kerbplatz rund um das Feuerwehrhaus und am Abend gab es eine Party beim TSV Altheim.
Das Highlight war dann aber am Sonntag der traditionelle Kerbumzug mit dem anschließendem Kerbspruch durch Alex Schönberner als neuem Kerbvadder.
Mit einem Frühshoppen am Montag Vormittag und leckerer Suppe und leckeren Weinen beschloß man dann am Nachmittag die Kerb 2025 – und freut sich schon auf´s nächste Jahr, wenn es wieder heißt „Wem ist die Kerb ! ?“
von Michael Just
Quelle: op-online.de
Alex Schönberger übernimmt als neuer Kerbvadder
Bei den Kerbväddern der Umgebung herrscht derzeit mächtig Bewegung: In Eppertshausen wurde vor wenigen Tagen ein neuer Zylinderträger präsentiert, Münster bekommt 2026 ein neues Gesicht, und auch in Altheim wurde am Wochenende eine Premiere gefeiert: Alex Schönberner trat zum ersten Mal an, die Vorfälle im Ort zu beleuchten. Damit beerbte er Jürgen Siebold, der über viele Jahre, sofern die Feuerwehr Ausrichter der Kerb war, diese Rolle übernahm. Siebold reiste für seine Aufgabe extra von seinem Wohnsitz in Oberhessen an. Da hat es sein Nachfolger als Bewohner der Altheimer Hauptstraße doch deutlich besser.
Am Wochenende fungierte die Feuerwehr erneut als Organisator der Kerb im Ort. Das geschieht alle drei Jahre im Wechsel mit dem TSV und dem Eintracht-Fan-Club. Auf dem Programm standen unter anderem das „Kerbantrinken“ am Freitag im Feuerwehrhaus, die Kerb-Party am Samstagabend im TSV-Heim sowie tags darauf ein kleiner Lindwurm durch den Ort mit der Kerbrede als Höhepunkt.
„Die einzelnen Veranstaltungen waren gut besucht“, resümierte Ralf Kaiser, der erste Vorsitzende der Wehr. Auf Neuerungen befragt, wies er auf den Crêpes-Stand der Jugendwehr hin und dass Mispelchen die Getränkekarte zieren. Das Suppenangebot der Hauptstraßengemeinschaft ging schon 2024 durch die Mägen und schlug nun erneut beim Absatz voll ein. Für den Ausklang der Kerbfeierlichkeiten war am Montag ein zusätzlicher Kocheinsatz für die Gulasch- sowie die Kartoffel-Kürbis-Suppe notwendig.
Fahrchips statt Süßigkeiten
Die Hauptstraßengemeinschaft punktete zudem mit einer weiteren guten Idee: Beim Umzug legte sie den Schwerpunkt nicht auf das Verteilen von Süßigkeiten, sondern gaben jeweils 110 Fahrchips an Kinder zum Karussellfahren und an Jugendliche für die Schiffschaukel aus. Der Umzug bestand aus etwas mehr als einem halben Dutzend Gruppen. Alle gingen zu Fuß, auf Wägen mit Personen wurde wegen der schwierigen und teuren TÜV-Abnahme verzichtet.
Als zunächst erledigt gilt die stets schwierige Suche nach Kerbburschen: Mit der „Dorfgemeinschaft Altheimer Buwe” tritt seit dem vergangenen Jahr ein Freundeskreis auf, der diese Lücke halbwegs schließt. „Wir nennen uns bewusst nicht Kerbburschen. Denn die sind nur einmal dabei, wir jedes Jahr”, heißt es aus der Gruppe. Auf deren T-Shirts prangt der Begriff „Kerbkind”, womit man die tiefe Verbundenheit zum Kirchweihfest untermalt. Zudem impliziere das Wort Geschlechtsneutralität, was den drei jungen Damen, die mittlerweile zum 15-köpfigen Zirkel gehören, entgegenkomme.
Trotz dieser positiven Entwicklungen blieb für die Wehr bis vor wenigen Wochen eine ganz wichtige Frage offen: Wer tritt die Nachfolge von Jürgen Siebold an, der mit über 80 Jahren in die Kerbvadder-Rente entschwand? „Wir hatten zwei bis drei Personen im Visier”, erzählt Ralf Kaiser. Die Suche wurde dadurch erleichtert, dass es den Kerbspruch lediglich vorzutragen galt. Das Schreiben übernahm der Vorsitzende des MGV Altheim, Günter Willmann. Vor etwa vier Wochen ging die Frage an Alex Schönberner raus, ob er sich den Kerbvadder zutraut. Der Kopf der Hauptstraßengemeinschaft ist als wortgewandt und nicht auf den Mund gefallen bekannt. Im Urlaub überlegte er sich die Sache und sagte zu. Seine Erkenntnis „Es ist schon eine Ehre, wenn man sowas gefragt wird”, trug letztlich zu seiner positiven Entscheidung bei.
Da Schönberner bei der Feuerwehr bereits den Nikolaus mimte, erwies sich der Weg von Knecht Ruprecht zum Kerbvadder als ausgesprochen kurz. Die Vorlage von Günter Willmann legte sich der Neue in den letzten Tagen, wie er sagte, auf die eigene Schnauze zurecht. Zu den Höhepunkten im Kerbspruch zählte eine Vereinsfeier, bei der aufgrund der vielen Reden das Buffet nur noch kalt genossen werden konnte oder ein Lob auf die hochklassig spielenden Altheimer Fußballer, die auf dem Rasen schneller rennen als das Bier im TSV-Biergarten läuft. Für den Kerbvadder „wor dess aach schunn emol annersderum”. Eine kleine Groteske ereignete sich mit dem Rauchmelderalarm ausgerechnet im Feuerwehrhaus. Das Rätsel sei bis heute nicht gelöst, ob der Nebel oder die heiße Musik den Alarm bei einer Party zum Heulen brachte. Der Kerbvadder empfahl: „Feiert ihr mal wieder im Feuerwehrhaus, dann probiert vorher lieber die Rauchmelder aus!”