„Feuer und Flamme“ für die Feuerwehrmusik

Konzert zum 125. Geburtstag des Kreisverbands in der Münsterer Kulturhalle

„Saustark“ –  Moderator Stefan Hebling. Vorsitzender des Münsterer Feuerwehrvereins und selbst begeisterter Musiker bei den „Hinnergassebuwe“, kommentierte die Emotionen und das rhythmische Mitklatschen des Publikums gleich zu Beginn des Konzerts Feuer und Flamme. Hierzu hatte am Sonntagabend die Feuerwehrmusik aus Altheim und Schaafheim zum 125-jährigen Bestehen des Kreisfeuerwehrverbandes Darmstadt-Dieburg in die Münsterer Kulturhalle geladen. „Ich bin seit einem Jahr Kreisstabführer, da lag der Brückenschlag nahe“, erklärte Steffen Rupprecht, Dirigent der Spielgemeinschaft das Heimspiel. Vor mehr als zehn Jahren taten sich die Altheimer und die Schaafheimer Feuerwehrmusiker zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Das Konzert Feuer und Flamme existierte in Schaafheim schon und wurde fortan gemeinsam weitergeführt. „Es ist Münsters Bürgermeister Joachim Schledt zu verdanken der vorschlug, die Veranstaltung auch mal hier anzubieten“, sagt Rupprecht. Und für die zweieinhalb Stunden ließ sich die Leitung einiges einfallen. Rupprecht war es wichtig, keine typischen Blasorchesterklänge aufzufahren, stattdessen wurde das Programm in drei Blöcke mit verschiedenen Stilrichtungen gegliedert. Auf die Kult Hits der 70er, 80er und 90er Jahre folgten die populärsten Songs von Elvis Presley. Mit einem Ausflug in die Zeit der neuen Deutschen Welle stand nach der Pause der Höhepunkt an. Rupprecht selbst arrangierte den Titel Leuchtturm von NENA für ein Blasorchester, die Bezeichnung traf allerdings nicht ganz zu. Besser hätte Big Band gepasst. Extra für diesen Abend hatte sich die Formation weitreichend mit Keyboard und E-Gitarre verstärkt. Was für die rund 500 Besucher in der fast vollbesetzten Kulturhalle ein herausragendes Klangerlebnis garantierte. Mit Marina Hübner und Nick alias Harry Friedel wurden zudem zwei Sänger aufgeboten. Das Publikum durfte zudem mehrere Überraschungen genießen, etwa als Harry Friedel und Steffen Rupprecht in Elvis-Montur agierten. Zuvor hatte sich Hebeling bereits seiner Feuerwehruniform entledigt und sie gegen ein glitzerndes Jackett getauscht. Eine kleine Verschnaufpause gab es bei der Ehrung von Lothar Kirchhöfer, der für 50 Jahre als Feuerwehrmusiker ausgezeichnet wurde. Derzeit gibt es in Hessen noch 170 aktive Feuerwehrorchester und Spielmannszüge mit mehr als 5.000 Musikern. Im Landkreis Darmstadt Dieburg sind es 9 Formationen mit 250 Musikern. „Der Trend ist leider rückläufig. Es fehlt an Nachwuchs, dazu bereiten Rahmenbedingungen wie GEMA-Kosten oder die mangelnde Ehrenamtsförderung Probleme“, so Rupprecht. Am Sonntagabend bewies das Feuerwehrorchester aus Altheim und Schaafheim, dass es trotzdem noch eine Klasse für sich ist.

Text: Michael Just
Bilder: Kreisfeuerwehrverband und Michael Just